Ertrags- und Aufwandskonten erklärt
Mit MILKEE hast du die Möglichkeit, deine Buchungen direkt einem Ertrags- oder Aufwandskonto zuzuteilen. Diese Konten sind am Ende des Jahres auf deinem Jahresabschluss ersichtlich und bieten dem Steueramt einen tieferen Einblick in deine Finanzen. In diesem Artikel lernst du, wann welches Aufwandskonto zu verwenden ist.
Woher kommen die Ertrags- und Aufwandskonten?
Diese Konten haben nichts mit Bankkonten zu tun. Der Begriff kommt ursprünglich aus der doppelten Buchhaltung. Wir haben uns beim erstellen unserer Ertrags- und Aufwandskonten am Schweizer Kontenrahmen für KMU orientiert. Den vom Bund veröffentlichten Kontenrahmen findest du hier.
Aber keine Angst, du musst natürlich nicht dazu in der Lage sein, eine doppelte Buchhaltung zu führen. Nachdem du diesen Artikel gelesen hast, wirst du merken, dass das keine Hexerei ist.
Wenn du eine vereinfachte Buchhaltung führst, müsstest du diese Informationen bei deinem Jahresanschluss theoretisch nicht preisgeben. Doch es hilft dir enorm, wenn deine Ausgaben und Einnahmen in diese Konten unterteilt sind. Denn so weisst du stets, wofür du wie viel Geld ausgibst und woher es kommt. Zudem sagt das Steueramt nie nein zu zusätzlicher Transparenz.
Welche Konten gibt es in MILKEE?
Nebst den Aufwands- und Ertragskonten gibt es noch Bankkonten und Anlagekonten. Schauen wir uns diese auch noch kurz an:
Bankkonten | Bankkonten sind deine tatsächlichen Konten, auf denen du dein Geld hältst. Dies kann z.B. auch eine Barkasse sein. |
Ertragskonten | Die Ertragskonten zeigen auf, wie du dein Geld verdienst. Bei den meisten Selbständigen kann hier das Konto «Dienstleistungsertrag» verwendet werden. |
Aufwandskonten | Die Aufwandskonten zeigen auf, wofür du dein Geld ausgibst. |
Anlagekonten | Anlagekonten sind nur relevant, wenn du Abschreibungen verwendest. Dies sind virtuelle Konten, die den Wert deiner Abschreibungen widerspiegeln. Wenn du also ein Auto mit einem Restwert von 5000 Franken hast, wird das in einem der Anlagekonten aufgeführt sein. |
Konten verwalten
Du kannst deine Konten in den Einstellungen verwalten:
Konten umbenennen
Du kannst deine Konten auch umbenennen. Dafür kannst du einfach auf das Stift-Icon auf der rechten Seite klicken (siehe Bild oben)
Konten löschen
Wenn du gewisse Konten nicht benötigst, kannst du sie auch löschen. Dies ist nur möglich, wenn noch keine Buchung auf das Konto gebucht wurde.
Konten hinzufügen
Du kannst selbstverständlich auch eigene Konten hinzufügen. Klicke dafür einfach auf das Plus neben dem Untertitel:
Anschliessend musst du eine Nummer und einen Namen eingeben. Die Nummer wird dir vorgeschlagen. Daran musst du grundsätzlich nichts verändern. Beim Namen kannst du eintragen, was du willst.
Achtung: Wenn du ein Bankkonto hinzufügen willst, musst die Nummer zwischen 1000 und 1060 liegen. Anderenfalls wird das Konto von MILKEE nicht als Bankkonto erkannt.
Welches Ertragskonto muss ich verwenden?
In den meisten Fällen erbringen Selbständige eine Dienstleistung in irgendeiner Form. Deshalb können die meisten Selbständigen ihre Erträge auf das Dienstleistungsertrags-Konto buchen.
Wenn du einen Online-Shop hast kannst du auch ein Handelsertragskonto oder ein Produktionsertragskonto hinzufügen.
Welches Aufwandskonto muss ich wann verwenden?
Nun gehen wir alle Aufwandskonten kurz durch.
Dienstleistungsaufwand
Als Dienstleistungsaufwand erfasst du Kosten, die durch den Bezug von externen Dienstleistungen zustande kommen.
Materialaufwand
Unter Materialaufwand sind Kosten zu verstehen, die durch den Einkauf von Materialien zustande kommen. Bist du also z.B. Maler:in und benötigst einen Eimer voll Farbe für dein Kundenprojekt, kannst du das unter diesem Aufwandskonto erfassen.
Aber auch Ausgaben für Materialien, die nicht direkt mit einem Auftrag zusammenhängen können hier erfasst werden. Wenn du also einfach für dich neues Briefpapier gekauft hast, kannst du das ebenfalls hier erfassen.
Sozialleistungen
Hier erfasst du alle Sozialleistungen, die du bezahlst. Das können z.B. sein:
- AHV/IV/EO-Beiträge (also die 1. Säule)
- Pensionskassenbeiträge (2. Säule, freiwillig und nur zu 50% abziehbar)
- Alle weiteren Sozialleistungen, z.B. Unfallversicherung für dich und deine Mitarbeitenden oder die Krankentaggeldversicherung.
Lohnaufwand
Wenn du Mitarbeitende hast, kannst du deren Lohnkosten hier erfassen. Beachte jedoch, dass Zahlungen an die AHV unter dem Aufwandskonto «Sozialleistungen» zu erfassen sind.
Raumaufwand
Unter Raumaufwand sind alle Ausgaben zu erfassen, die mit deinem Büro zusammenhängen.
Die meisten Selbständigen arbeiten von zu Hause aus. In diesem Fall ist es von Kanton zu Kanton unterschiedlich, wie viel du von deiner Miete als Ausgabe erfassen darfst. KTIPP hat hierzu eine super Übersicht der verschiedenen Formel gemacht. Du findest den Artikel hier.
Wenn du hingegen ein eigenes Büro hast oder z.B. in einem Coworking Space arbeitest, kannst du die gesamten Kosten als Ausgabe erfassen.
Bei der Miete lohnt es sich, eine wiederkehrende Buchung zu erstellen.
Informatikaufwand
Telefonrechnungen, Kosten für Software, Internet, Briefpapier... Alles, was mit IT oder Büromaterial zu tun hat, kannst du hier erfassen.
Bitte beachte aber, dass Ausgaben über 1000.- CHF als Abschreibung erfasst werden sollten.
Finanzaufwand
Hier trägst du alle Kosten ein, die deine Bank dir verrechnet. Beachte hierbei jedoch, dass diese Kosten direkt mit deinem Geschäft zu tun haben müssen. Die Ausgaben für dein Privatkonto haben hier nichts zu suchen.
Fahrzeug- und Reiseaufwand
Dieses Aufwandskonto ist für jegliche Ausgaben im Zusammenhang mit geschäftlichen Reisen und deinem Fahrzeug gedacht. Zugtickets, Limes, oder Ubers, kannst du also auch hier erfassen.
Unterhalt, Reparatur, Ersatz
Dieses Aufwandskonto betrifft meist das Fahrzeug oder deinen Computer. Wenn du andere Maschinen hast, z.B. einen 3D Drucker, und du Ersatzteile o.Ä. dafür benötigst, kannst du das hier erfassen. Grundsätzlich können hier alle Reparatur- und Unterhaltsaufwendungen erfasst werden, die du für dein Geschäft getätigt hast.
Werbeaufwand
Hier kommen Ausgaben rein, die du für die Kundengewinnung und die Repräsentation deines Unternehmens brauchst. Plakate, Flyer, Google Ads, Facebook Ads und so weiter.
Aus- und Weiterbildung
Aus- oder Weiterbildungen, die du im Rahmen deiner Geschäftstätigkeit machst, können hier erfasst werden.
Übriger Betriebsaufwand
Hier kommt der ganze Rest rein, den du bis jetzt nirgends zuordnen konntest.